SwissTB-Award 2012:
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Neue Forschung im Kampf gegen die Tuberkulose
Seit zwölf Jahren vergibt die schweizerische Stiftung für Tuberkuloseforschung SwissTB jährlich am Welt-Tuberkulose-Tag einen Preis in der Höhe von CHF 10'000 für eine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Tuberkulose. Der SwissTB-Award geht 2012 einerseits an den Grundlagenforscher Ruben C. Hartkoorn von der ETH
Lausanne, andererseits an den klinischen Forscher Lukas Fenner vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern. Mit beiden Forschungsarbeiten wird ein wichtiger Beitrag zur besseren Erforschung – und damit zur besseren Bekämpfung – der Tuberkulose geleistet, die weltweit nach wie vor auf dem Vormarsch ist.
„Wir hatten zahlreiche hochkarätige Einsendungen für den SwissTB-Award 2012“, freut sich Dr. med. Otto Brändli, Präsident der schweizerischen Stiftung für Tuberkuloseforschung SwissTB. „Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen. Schliesslich haben wir uns entschieden, das Preisgeld aufzuteilen und einerseits eine Arbeit aus der Grundlagenforschung, andererseits eine klinische Forschungsarbeit zu berücksichtigen.“ So werden sowohl Ruben C. Hartkoorn von der ETH Lausanne als auch Lukas Fenner vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern ausgezeichnet. Die Preisübergabe findet am diesjährigen Welt-Tuberkulose-Tag vom 21. März 2013 im Rahmen des Tuberkulose-Symposiums der Lungenliga Schweiz in Münchenwiler statt.
Weiterlesen: Swiss TB Award 2012 Medienmitteilung vom 21.03.2013
Dieser Artikel steht als Download zur Verfügung diaconsonntagszeitung.pdf319.57 KB26/09/2014, 15:45
25 Jahre Lungenstiftung (Swiss Lung Foundation)
Die Schweizerische Lungenstiftung kann dieses Jahr mit diesem Tätigkeitsbericht auf 25 Jahre erfolgreiches Wirken für gesunde Lungen und saubere Atemluft zurückblicken.
Aus Dankbarkeit über die grosszügige Unterstützung meines eigenen Medizinstudiums durch ein kantonales Stipendium und der Chance einer bezahlten zweijährigen Weiterbildungsstelle zum Lungenarzt in New York wollte ich mit einer Stiftung auch etwas für die Ausbildung von Lungenärzten im Ausland tun. Gleichzeitig konnte ich so vor allem auch die mir als Präsidenten der Lungenliga zustehende Entschädigung direkt für gesunde Lungen einsetzen.
Nach dem Entscheid im Jahre 1987, als Chefarzt in der Zürcher Höhenklinik weiter zu arbeiten und nicht mehr ans Universitätsspital oder ins Triemlispital in Zürich zurück zu kehren, und dem Kauf unseres Bauplatzes an der Hömelstrasse in Wald entschloss ich mich deshalb, eine gemeinnützige Stiftung zu errichten. Mit Hilfe unseres Rechtsanwaltes Caspar Hürlimann beurkundeten wir am 28. April 1988 in Zürich die Stiftung mit dem ursprünglichen Namen „Pro Pulmone“ (lat. „für die Lunge“). Sie hat bis heute zum Zweck „Lungenkrankheiten zu verhüten, zu bekämpfen und zu erforschen, zum Wohl der Allgemeinheit wie auch einzelner Betroffener“.
Das anfänglich von mir gestiftete Grundkapital von 5000 Franken wurde in den folgenden Jahren hauptsächlich aus meinen weiteren Nebeneinnahmen von Vorträgen und Privatpatienten sukzessive weiter erhöht. Die Einzahlungen wurden von der Aufsichtsbehörde, anfänglich der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, später dem Departement des Inneren in Bern, beaufsichtigt und als steuerbefreit anerkannt.
Von Anfang an halfen mir dabei Caspar Hürlimann als Vizepräsident und Raymond Wegmann als Quästor und Martin Müller als Revisor. Letzterer wurde 1993 auf eigenen Wunsch durch Hans Kurmann, meinen Dienstkameraden aus der Rekrutenschule in Frauenfeld 1962, ersetzt.
Weiterlesen: 25 Jahre Lungenstiftung (Swiss Lung Foundation)
Einleitung:
Die Tuberkulose (TB) begleitet die Menschen seit Jahrtausenden als gefürchtete Geissel.
Aufgrund der sehr ähnlichen Genstruktur des Erregers nimmt man an, dass die TB ursprünglich von Rindern auf den Menschen übertragen wurde.
Der über winzige Sekrettröpfchen in der Atemluft übertragbare Erreger hat besondere Eigenschaften:
Er teilt sich langsam – nur einmal pro 22 Stunden – und ist dank einer äusseren Wachsschicht resistent gegen Umwelteinflüsse und damit auch gegen Medikamente.
Er kann Jahre und Jahrzehnte im menschlichen Körper als latente TB überleben und so erst lange nach der Infektion eine TB- Krankheit verursachen. Dies insbesondere dann, wenn die äusseren Umstände die Abwehrkraft des Menschen verringern, zum Beispiel im hohen Alter, bei Gewichtsabnahme oder bei HIV/Aids.
Deshalb wurde die TB auch sehr lange als «soziale» Krankheit betrachtet. Dies stimmt leider auch heute immer noch: Je ärmer ein Land, umso mehr Menschen sind von TB betroffen, heute vor allem in Afrika (Abb. 1 x).
Download : Tuberkuloseaktuell.pdf 867.54 kB23/09/2013, 12:40
The need for training specialist doctors in Pulmonary Medicine in Ethiopia
Pulmonary diseases are one of the major causes of morbidity and mortality in Ethiopia. The vast majority of outpatient visits in Ethiopia is related to pulmonary problems. The main pulmonary diseases are related to pulmonary infections particularly tuberculosis, which is the third cause of morbidity and first cause of hospital death in our country. After the advent of HIV/AIDS, the prevalence and incidence of TB and opportunistic pulmonary infections are increasing in the world with is also true also in our country. Post-TB complications are very common related to TB burden. On top of these escalating communicable pulmonary diseases, non-communicable pulmonary diseases like Bronchial Asthma, COPD, Interstitial lung diseases and lung cancers are also on the rise. With the increase in smoking and little effort to curb its rise, smoking related problems are also on the rise. Other pulmonary diseases like obstructive, restrictive, occupational and environmental lung disease are also a problem. Despite this huge magnitude of pulmonary problems, there is no sub-specialty training program in pulmonary medicine in the country. Hence, there is an urgent need to train young Ethiopian doctors in the field of pulmonary medicine.
Die Geschichte des Rauchens – wie Nichtrauchen wieder gesellschaftsfähig wird
Während Tabakkonsum in Form von Zigarre und Pfeife bei uns schon seit vier Jahrhunderten verbreitet war, wurde Zigarettenrauchen erst nach dem Ersten Weltkrieg bei den Männern und nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Frauen zur Mode. Die jeden zweiten Konsumenten krankmachende Raucher- Epidemie hat ihren Zenit in den USA schon in den 60er Jahren, bei uns erst jetzt überschritten. Heute sterben in der Schweiz jedes Jahr über 8000 Menschen an deren Folgen. Trotz nicht deklarierten Zusätzen zur Verstärkung der Nikotinabhängigkeit und raffiniertem Marketing durch die Tabakindustrie hat das Wissen um die Schädlichkeit des Rauchens (ab 1964) und des Passivrauchens (ab 1986) bereits zu einem deutlichen Rückgang des Raucheranteils auch in der Schweizer Bevölkerung auf 27% im Jahre 2008 geführt. Höhere Tabaksteuern, strengere Marktregelungen und Massnahmen zum Schutz vor Passivrauchen tragen dazu bei, dass Nichtrauchen auch bei uns wieder zur Regel werden wird.
Tabak wurde von den Ureinwohnern Amerikas seit Jahrtausenden zu medizinischen und spirituellen Zwecken verwendet. Nach der Entdeckung Amerikas durch Columbus wurde das Rauchen auch in Europa eingeführt, vorerst in Form von Zigarren, Pfeifen und Schnupf- oder Kautabak. Erst die kostengünstige maschinelle Herstellung von Zigaretten in Virginia ab 1881 durch James Duke jedoch führte zum Siegeszug von „Big Tobacco", den amerikanischen Monopolgesellschaften, und zu weltweitem regelmässigen Tabakkonsum. In der Schweiz stieg die Zahl der pro Kopf und Jahr gerauchten Zigaretten von nur 40 im Jahre 1897 auf 650 im Jahre 1939 und über 2600 in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts!
Dr. Otto Brändli, Pneumologie, Universitätsspital Zürich, Rämistrasse 100, 8091 Zürich
Quintessenz
-Die Behandlung mit einer Viererkombination (von Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol) während 2 Monaten und Erhaltungstherapie mit einer Zweierkombination (von Isoniazid und Rifampicin) während weiteren 4 Monaten mit Verwendung von fixen Kombinationstabletten und kontrollierter, wenn möglich direkt überwachter, einmal täglicher Medikamenteneinnahme heilt eine Tuberkulose weiterhin in über 97% der Fälle.
-Sorgfältige Information, mit Rücksicht auf Sprache und kulturelle Besonderheiten bei ausländischen Patienten, die Meldepflicht für Arzt und Labors, die Umgebungsuntersuchungen und die konsequente Therapieüberwachung haben die epidemiologische Situation bei uns wieder unter Kontrolle gebracht.
-Auch die vor allem in Osteuropa, Afrika und Asien vermehrt aufgetretene Multiresistente (MDR)- oder sogar extrem resistente (XDR)- Tuberkulosen sind mit Einsatz von Reservemedikamenten und mit sehr viel längerer Behandlungsdauer und höheren Kosten bei uns heilbar.
-Therapieprobleme wie Nebenwirkungen und spezielle Situationen wie die Doppelinfektion mit HIV, bereits früher behandelte Rezidiv-Tuberkulosen und Patienten aus Ländern mit hoher Rate von resistenter Tuberkulose sollten mit erfahrenen Pneumologen oder Infektiologen besprochen werden.
-Präventive Chemotherapie mit Isoniazid senkt die Erkrankungsrate vor allem bei durch Tuberkulose exponierten Kindern unter 5 Jahren und bei Immunsuppression durch HIV/AIDS oder Behandlung mit TNF- Hemmern. Ob weitere Kreise präventiv behandelt werden sollen, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Die Luftverschmutzung in der Schweiz – unsere Lungen verstauben
Die Sichtweite nimmt ab!
Beobachtungen der MeteoSchweiz seit 1880 zeigen einen Rückgang der Sichtweite als Folge von vermehrtem Smog, der Kombination von Feinstaubpartikeln (smoke) und feinen Nebeltröpfchen (fog). So ist der Urirotstock in 53 km Entfernung vom Dach der MeteoSchweiz auf dem Zürichberg aus heute nur noch an 20 statt an über 100 Tagen im Jahre 1880 sichtbar (1). Ein Grund zur Besorgnis für den Schweizer Tourismus, aber auch für die Schweizer Lungen!
Die Luftbelastung mit Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden (NOx), flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und dem Sekundärschadstoff Ozon ist zwar in den letzten 15 Jahren dank gesetzlichen (Luftreinhalteverordnung von 1985/98) und technischen Massnahmen wie zum Beispiel der Katalysatorpflicht deutlich zurückgegangen.
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